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Warum funktionelles Training so effektiv ist

Autorenbild: Josephin WinterJosephin Winter

Was der Begriff bedeutet und die Vorteile der Trainingsmethode


Seine Ursprünge hat das funktionelle Training in der Rehabilitation von Verletzungen und wird bereits seit Ende des 20. Jahrhunderts auch im Leistungs- und Spitzensport eingesetzt. Heute liest man den Begriff überall. Doch was steckt eigentlich hinter dem Begriff funktionelles Training? Außerdem: Welche Trainingsprinzipien es gibt, die Vorteile des Trainings und für wen es geeignet ist.

Was ist funktionelles Training?

Bislang gibt es keine einheitliche Definition für funktionelles Training. Im Allgemeinen wird darunter jedoch eine alltagsnahe und ganzheitliche Trainingsform verstanden. Diese ist zudem zweckmäßig, d. h. jede Übung soll ein bestimmtes Ziel, bzw. eine Funktion erfüllen. Im Fokus steht die Stabilisation des Körpers und die Erhöhung der Leistungsfähigkeit von Muskelapparat, Sehnen, Bändern und Gelenken für den Alltag oder spezifische Sportarten.


Die Übungen bestehen meist aus komplexen Bewegungsabläufen, die mehrere Gelenke und Muskelgruppen gleichzeitig beanspruchen, wie es auch im Alltag der Fall ist. Isolierte Bewegungen, bei denen nur ein Muskel beansprucht wird, gelten hingegen als unfunktionell, so Michael Boyle, ein anerkannter Experte für Leistungsoptimierung im Sport und funktionellem Training.


Im Gegensatz zum funktionellen Training gibt es beim traditionellen Krafttraining am Gerät meist ein spezielles Gerät für einen Muskel oder eine Muskelgruppe. Dieses ermöglicht meist nur eine einzige Bewegungsbahn und übernimmt die Stabilisierungsarbeit für den Körper. Nach Boyle gilt ein solches Training als unfunktionell.


Hinweis: Der Begriff „funktionell” ist kritisch zu bewerten. So kann funktionelles Training zwar wie oben beschrieben für gesunde Menschen definiert werden, in der Rehabilitation kann jedoch ggf. eine isolierte Übung am Gerät „funktionell” zur Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit sein.


Wichtige Grundsätze im funktionellen Training

  • Ganzheitlichkeit: Der Körper wird im funktionellen Training vollständig und ausgewogen trainiert. Neben der Muskulatur werden auch andere Strukturen, wie Bänder, Sehnen, Knochen und Nerven einbezogen. Außerdem werden alle fünf motorischen Hauptbeanspruchungsformen des Körpers, d. h. Kraft, Ausdauer, Balance, Schnellkraft und Flexibilität, trainiert.

  • Instabilität: Der Trainierende wird gezielt in eine instabile Lage gebracht, um durch seine Bewegungen wieder Stabilität zu erhalten. Diese wird beispielsweise durch unebenen Untergrund, Einbeinstand oder durch den Trainer erzeugt. Wie und in welcher Form die instabile Lage erzeugt wird, hängt vom Trainingszustand und der Erfahrung des Trainierenden ab.

  • Rumpfmuskulatur: Das Training des so genannten Cores ist zentral im funktionellen Training. Die Stabilität des Rumpfes ist wichtig für einen gesunden Körper. Er ist zuständig für die Übertragung von Kräften und das Verbindungsglied von Unter- und Oberkörper (siehe Artikel Rumpfmuskulatur).

  • Propriozeption: Im funktionellen Training wird die Propriozeption (auch Tiefensensibilität), d. h. die Eigenwahrnehmung des Körpers im Raum sowie der Gliedmaßen zueinander, geschult.

  • Progression: Das Training ist progressiv gestaltet. Mit zunehmender Leistungsfähigkeit des Trainierenden werden die Übungen schrittweise schwieriger und das Training so effizient wie möglich zu gestalten.

  • Übungen mit dem Eigengewicht oder Kleingeräten: Viele Übungen können mit dem eigenen Körpergewicht durchgeführt werden. Mithilfe von verschiedenen Kleingeräten können der Schwierigkeitsgrad und die Intensität der Übungen verstärkt werden. Üblicherweise kommen Therabänder, Tubes, Schaumstoffmatten, Gymnastikbälle, Bosu-Bälle, Schlingentrainer, Kurzhanteln, Kettlebells und Ähnliches zum Einsatz.


Die Vorteile von funktionellem Training

  • Erhalt, Wiedererwerb oder Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit

  • Effizientes und effektives Training

  • Kräftigung des Rumpfes

  • Schulung der Körperwahrnehmung, Balance und Koordination

  • Körperstabilisation und Reduktion des Verletzungsrisikos (z. B. Stürze).

  • Ökonomisierung von alltags- und sportartspezifischen Bewegungen

  • Abwechslungsreiches und interessantes Training mit zahlreichen Übungsvariationen

  • Für jedes Leistungsniveau vom Anfänger zum Profi geeignet

  • Benötigt wenig Platz oder Ausrüstung und kann daher z. B. zuhause, im Hotelzimmer oder Park durchgeführt werden

Für wen eignet sich funktionelles Training?

Das Training ist prinzipiell für jeden geeignet, der seine körperliche Leistungsfähigkeit erhöhen möchte. Da der Schwierigkeitsgrad und die Intensität können beliebig angepasst werden können, ist das Training an jedes Leistungsniveau und jede Altersklasse anpassbar. Ob in der Rehabilitation, Prävention oder zum Aufbau sportartspezifischer Leistungsfähigkeit, lassen sich mit funktionellem Training schnelle und effiziente Erfolge erzielen.


Sie möchten funktionelles Training gerne einmal ausprobieren? Kontaktieren Sie mich gerne unter kontakt@josephin-winter.de oder 0151/42409481.

 

Literatur

Boyle, M. (2010). Functional Training. riva Verlag: München.

Kempf, H.-D. (2014). Funktionelles Training mit Hand- und Kleingeräten. Springer Medizin: Heidelberg.

Verstegen, M. (2011). Core Performance. riva Verlag: München.


Bildquelle: www.unsplash.com

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